H 14 meets Greenpeace

„Klima in Gefahr – die Fieberkurve steigt!“ So lautete der dramatische Titel eines Vortrags, den der Greenpeace-Aktivist Florian Ziemen am 3. März dieses Jahres an der H 14 hielt.

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Impulsgebender Hintergrund für diese Einladungsveranstaltung war die Tatsache, dass Hamburg im Jahr 2011 den Ehrentitel der EU-Kommission „European Green Capital“ trägt. Dem Initiator war es in diesem Sinne ein Anliegen die unbestrittene Kompetenz der Umweltschutzorganisation Greenpeace für unsere Schule zu nutzen. Cirka 100 Schülern und Schülerinnen wurden dadurch vertiefte Informationen über das komplexe Thema des globalen Klimawandels geboten.

Der Klimaforscher Florian Ziemen erläuterte in seinem Power-Point unterstützten Vortrag den so genannten Treibhauseffekt. Schwerpunkt waren dabei dessen natürliche Ursachen sowie insbesondere die vom Menschen beeinflussten Faktoren. Mit Hilfe verschiedener Messkurven stellte er die historischen Veränderungen der CO2-Konzentration in der Atmosphäre dar und gab den SchülerInnen einen Einblick über wissenschaftliche Methoden zur Erhebung der Daten.

Zu seinem Vortragsthema gehörten weiterhin die ernsten Folgen des Temperaturanstiegs. Eine besondere Dramatik ergibt sich dabei zweifellos durch die Gefahren aus dem Abschmelzen bisher vereister Polregionen sowie den Grönlandgletschern. Die damit verbundene Erhöhung des Meeresspiegels hätte für viele Regionen der Welt katastrophale Folgen. So könnte man nach Schätzungen der UN beispielsweise bis zum Jahre 2050 mit über 250 Millionen Klimaflüchtlingen rechnen.

Für den Greenpeace-Aktivisten Florian Ziemen ist dies allerdings kein unabwendbares Schicksal. Anhand von Graphiken dokumentierte er verschiedene Szenarien mit ihren jeweiligen Auswirkungen auf die Treibhausgase in der Erdatmosphäre. Dabei ging es vor allem um Faktoren wie der Verbrennung fossiler Energieträger respektive der Verwendung erneuerbarer Energiequellen.
Aus der Sicht der Wissenschaft hält er es für absolut wichtig, dass ein „Kipppunkt“ der Klimaerwärmung nicht überschritten wird. So hätte ein Anstieg der Temperatur von über zwei Grad die dramatische Konsequenz, dass sich z.B. das riesige Eisschild auf Grönland nicht wieder aufbaut. Mit dem daraus resultierende Anstieg des Meeresspiegels wären weitere unabsehbare Folgen, insbesondere für Küsten- und Inselregionen weltweit verbunden.
Maßnahmen dagegen sind internationale Klimaschutzverträge, wie die Umsetzung der Beschlüsse von Kyoto. Ebenso kann das Konzept eines Emissionshandels u.a. mit einem Austausch von Verschmutzungsrechten zwischen Industrie- und Entwicklungsländern einen wertvollen Beitrag leisten. Oberstes Ziel muss dabei sein, den durchschnittlichen globalen CO2-Ausstoß zu senken.

Unter dem Motto „Meiner ist Kleiner“ vermittelte Florian Ziemen den Schülern und Schülerinnen auch die Idee eines persönlichen „ökologischen Footprints“. Demnach kann jeder durch sein Konsum- oder Wirtschaftsverhalten dazu beitragen, die eigene Klimabilanz zu verbessern, um somit einen Beitrag zur Absenkung der „Fieberkurve“ zu leisten.
In diesem Zusammenhang hat auch die Nutzung verschiedener Verkehrsträger eine große Bedeutung. Als Reaktion auf die Frage eines Schülers nach der Rolle des Bahnverkehrs reagierte der Greenpeace-Aktivist indessen nicht mit einer eindeutig positiven Aussage. Die Bahn sei zwar im Prinzip umweltfreundlicher gegenüber dem Individualverkehr, nutze aber als Stromquelle 32,1 Prozent Stein- und 13,1 Prozent Braunkohle. Durch einen in Zunft möglichen Abbau dieser fossilen Energieträger könnte die Bahn einen besseren Beitrag zum Klimaschutz leisten, glaubt Florian Ziemen.
Die abschießende Schülerfrage an den Greenpeace-Vertreter, ob er denn selbst Auto fährt führt bei ihm nicht zu Widersprüchen oder Irritationen. Schon an seinem Outfit ist erkennbar, dass er die H 14 umweltpolitisch korrekt und nachhaltig mit dem Fahrrad verlassen wird.

 

Hajo Kasten

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